Der Gleichgewichtssinn

Sinn NR. 5- Der Gleichgewichtssinn:
Dieser Sinn wird von den meisten als irrelevant gesehen. Natürlich will jede Mutter und jeder Vater, dass sich ihr Kind problemlos fortbewegen kann, doch häufig herrscht der Glaube, der Gleichgewichtssinn wäre dafür nicht der relevanteste Baustein, sondern lediglich ein kleines Mitbringsel der Entwicklung des Kindes. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Gleichgewichtssinn nicht nur der erste entwickelte Sinn und somit der Grundstein für die Fortbewegung ist, sondern ein gut entwickelter vestibulärer Sinn zusätzlich auch unerlässlich für das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit Ihres Kindes ist?

Und gehen wir jetzt noch ein paar Jahre weiter, von der Entwicklung des Kleinkindes in das des Vorschulkindes, tritt noch ein unbedachter Aspekt des Gleichgewichtssinnes in Kraft. Unabhängige Forschungen haben gezeigt, dass Kinder mit einer sehr guten Entwicklung in eben diesem Sinn eine deutlich höhere Befähigung zur schnelleren Auffassungsgabe haben und dadurch die schulischen Leistungen im oberen Drittel liegen. In den Untersuchungen wurde Fächer wie Mathematik (Verständnis für Zahlen) und Sprache (in Wort und Schrift) analysiert. Dabei kam das Ergebnis heraus, dass Kinder mit einem gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn i.d.R. auch gute Schüler sind.

Wie erkenne ich Probleme in der Entwicklung des Gleichgewichtssinnes?
Vorab: Die Entwicklung jedes Kindes ist unterschiedlich und sollte auch ebenso individuell bewertet werden. Allerdings gibt es sogenannte „Grenzsteine“, die die Entwicklung von Kindern zusammenfassen und eine Richtlinie der kindlichen Entwicklung darstellen. Auch die U Untersuchungen beim Kinderarzt geben Ihnen Aufschluss über den Entwicklungsstand Ihres Kindes.

Folgend Indizien für Verzögerungen in der Entwicklung des Gleichgewichtssinnes:
– Probleme mit der Fein / Grobmotorik
– Bewegungsrast (Kind bewegt sich wenig)
– Kopfschmerzen
– Orientierung im Raum eingeschränkt
– langsames / verzögertes lernen von Krabbeln, laufen, klettern, Fahrradfahren e.t.c.
– häufiges Stolpern übersehen von Gegenständen

Wie Sie den Gleichgewichtssinn fördern:
– viel Barfuß laufen
– unterschiedliche Untergründe begehen / krabbeln
– verschiedene Hindernisse überwinden
– Anreize für Laufversuche / Kletterversuche schaffen
– im Alltag balancieren üben, Seilchenspringen
– Tanzen / Musik
– Fein- und Grobmotorik trainieren

Nächste Woche Freitag 17 Uhr erscheint Teil 6 „Der Sehsinn“.